Newsletter 2022
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Aktuelle Informationen |
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Personalien
In den vergangenen Monaten sind fünf neue Mitarbeiter*innen zum angestammten Team des Instituts für Allgemeinmedizin dazu gestoßen. Als niedergelassene Ärzte oder Sozialwissenschaftler*innen haben sie ihren Lebensmittelpunkt in unterschiedlichen städtischen und ländlichen Regionen Deutschlands (sei es Leipzig, Cottbus, Magdeburg, Taucha oder Osterburg): Allen gemeinsam ist, dass sie ihre bisherigen Erfahrungen und gewonnene Expertise auf vielfältige Weise in Praxis, Lehre und Forschung am Institut für Allgemeinmedizin Magdeburg einbringen. Wir freuen uns, Ihnen in diesem Newsletter die neuen Mitarbeiter*innen vorstellen zu dürfen! Das Bild in Originalgröße finden Sie hier. |
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Dr. rer. med. Martin Berwig
Herr Dr. Martin Berwig (s. Gruppenfoto 2. von oben rechts) ist gebürtiger Münchner, lebt aber seit fast 20 Jahren in Leipzig. Dort und in Trier studierte er nach einer Berufsausbildung zum staatlich anerkannten Heilerziehungspfleger Psychologie (Diplom) an der Universität Trier und Leipzig. Im Anschluss an sein Studium arbeitete er über zehn Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Gerontopsychiatrie der Universität Leipzig und organisierte währenddessen u.a. lange Zeit die neuropsychologische Diagnostik in der Gedächtnissprechstunde der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Nach seiner Promotion "Zur Frage der Messbarkeit von Lebensqualität bei Demenz" (Dr. rer. med.) leitete er mehrere Projekte zur Entwicklung und Evaluation von Unterstützungsinterventionen für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz. Seit 2015 ist Herr Dr. Berwig parallel zu seiner Tätigkeit an der Universität Leipzig am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. (DZNE) – Standort Witten tätig. Dort liegt u.a. sein Fokus auf der Anwendung von Videofeedback (MarteMeo®) als systemisches Beratungsinstrument zur Beziehungsgestaltung zwischen Menschen mit der verhaltensbetonten Variante der Frontotemporalen Demenz (engl.: behavioral variant Frontotemporal Dementia, bvFTD) und ihren Hauptbezugspersonen. Darüber hinaus hat sich Herr Dr. Berwig neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit zum Heimleiter nach § 3 Heimgesetz- und Heimpersonalverordnung (HeimPers) und zum geprüften Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen (IHK) qualifiziert. Herr Dr. Berwig arbeitet seit Dezember 2021 am IALM und freut sich dort sein Wissen und seine Erfahrung als Klinischer Gerontopsychologe und Versorgungswissenschaftler in Forschung und Lehre einbringen zu können. |
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Dr. med. Kay-Patrick Braun
Dr. med. Kay-Patrick Braun (s. Gruppenfoto 2. von unten links), Jahrgang 1975. Nach der schulischen Ausbildung und Abitur in Cottbus absolvierte er das Studium der Medizin an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend folgte die Facharztweiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin in der Schweiz und in Cottbus. Seit 2009 ist Herr Dr. Braun als Hausarzt in Cottbus tätig. Er promovierte in der Nephrologie der Charité Berlin 2004. Weiterführend folgte die wissenschaftliche Betätigung. Seit April 2022 ist Herr Dr. Braun wissenschaftlicher Mitarbeiter des IALM mit wissenschaftlichem Schwerpunkt und besonderem Forschungsinteresse im Bereich Vorsorge sowie Arbeitszufriedenheit und ärztlichem Burnout. |
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Andrea Perner M.A.
Andrea Perner (s. Gruppenfoto 2. von unten rechts), Jahrgang 1982. Frau Perner absolvierte das Studium der Sozialwissenschaften an der Universität Leipzig von 2001 bis 2006 und verbrachte ein Auslandssemester in Kapstadt, Südafrika. Anschließend arbeitete sie am Institut für Sozialmedizin sowie am Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie der medizinischen Fakultät Leipzig und forschte zu den Themen „Shared Decision Making“ und „Lebensqualität bei Tumorpatient*innen". Außerdem leitete Frau Perner Projekte zur Erfassung der Möglichkeiten und Grenzen der ambulanten Palliativmedizin und begleitete den Aufbau der Palliativstation an der Universitätsklinik Leipzig. Seit 2014 arbeitete Frau Perner in der Magdeburger Krebsliga, einer ambulanten Krebsberatungsstelle für Tumorpatient*innen und deren Angehörige mit Sitz in der Universitätsfrauenklinik Magdeburg. Nach der erfolgten Weiterbildung zur Psychoonkologin (DKG-zertifiziert) und der damit verbundenen beratenden Tätigkeit, wechselte Frau Perner im Oktober 2022 an das Institut für Allgemeinmedizin und bereichert als wissenschaftliche Mitarbeiterin das Team des IALM in den Bereichen Lehre und Forschung. |
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Ingo Ungewickell
Ingo Ungewickell (s. Gruppenfoto ganz oben), Jahrgang 1970. Herr Ungewickell studierte von 1990 bis 1996 Medizin an der OvGU Magdeburg und war anschließend im Krankenhaus Burg und in der Lungenklinik Lostau tätig. Seit Dezember 2000 ist er als Hausarzt in Osterburg niedergelassen. Als Facharzt für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Notfall- und Palliativmedizin übernimmt Herr Ungewickell seit April 2022 unterschiedliche Bereiche der Lehre am Institut für Allgemeinmedizin und promoviert zum Thema „Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid unter Hausärzten und Palliativmedizinern in Sachsen- Anhalt“. |
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Jonas Werner
Jonas Werner, Jahrgang 1986. Herr Werner studierte Medizin an der Charité in Berlin. Seine Weiterbildung absolvierte er am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe in Spandau und später in hausärztlichen Praxen in Leipzig und Nordsachsen. Neben seiner hausärztlichen Tätigkeit in Anstellung in einer Allgemeinarztpraxis in Taucha bei Leipzig ist Herr Werner seit Mai 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter am IALM. |
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Lehre |
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Die neue Approbationsordnung
Seit November 2020 liegt der Entwurf für eine neue ärztliche Approbationsordnung vor. Die Verabschiedung durch den Bundestag steht noch aus. Geplant war deren Umsetzung beginnend mit dem Jahre 2025. Die Struktur des Medizinstudiums wird grundlegend verändert, besonders durch die Orientierung an ärztlichen Kompetenzen, mehr Praxisnähe, die Aufhebung der bisherigen Trennung von vorklinischem und klinischem Abschnitt, aber auch durch die Einführung neuer, moderner Prüfungsformate sowie der Stärkung der Allgemeinmedizin. Kompetenzorientierung Anstelle der traditionellen Orientierung an Fächern wird künftig die ärztliche Ausbildung an den ärztlichen Rollen und Kompetenzen orientiert. Zahlreiche nationale Lernzielkataloge für die medizinische Ausbildung bauen auf diesen vielfältigen ärztlichen Rollen auf, so auch der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM). Der NKLM beschreibt die Kompetenzen und Lernziele, die alle Studierenden der Medizin im Sinne eines gemeinsamen Curriculums erwerben bzw. erreichen sollen. Er soll künftig verbindlich in der Approbationsordnung verankert und regelmäßig überarbeitet werden. In dem zurückliegenden Jahr haben wir im Rahmen eines „Mappings“ unsere vielfältigen Lehrveranstaltungen hinsichtlich des NKLMs erfasst und ausgewiesen. Kombination verschiedener Prüfformate Bislang wird in den Prüfungen viel Faktenwissen abgefragt. Der Entwurf der Approbationsordnung sieht vor, den Paradigmenwechsel in der Ausbildung hin zum kompetenzbasierten Lernen auch in den Prüfungen nachzuvollziehen; unter anderem mit neuen Formaten, besonders für die praktischen Kompetenzen. Zudem sollen die mündlich-praktischen Prüfungsteile stärker standardisiert werden. Eine wichtige Änderung im geplanten neuen Staatsexamen ist der neu konzipierte „Dritte Abschnitt der ärztlichen Prüfung“, die mündlich-praktische Abschlussprüfung. Sie soll aus zwei Teilen bestehen: der Prüfung am Patienten oder an der Patientin und der anwendungsorientierten Parcoursprüfung. Für erstere sind wiederum zwei Teile vorgesehen: je acht Elemente in einem stationären und einem ambulanten Bereich. Die Leistungen der Studierenden sollen von je zwei Prüfenden beobachtet und anhand standardisierter Bögen bewertet werden. Longitudinales Curriculum Hausärztliche Versorgung: Hausärztliche Lehrpraxen werden verstärkt in die ärztliche Ausbildung einbezogen. Statt zwei Wochen Blockpraktikum und den Zeitraum der Pflichtfamulatur wird ein Blockpraktikum über einen Zeitraum von sechs Wochen eingeführt, die über mehrere Blöcke ab dem zweiten Studienjahr in einer Praxis der hausärztlichen Versorgung (auch gerade im ländlichen Raum) verteilt werden kann. Die Vor- und Nachbereitung erfolgt durch Seminare an der Universität. Ein Vorschlag eines Templates für alle Wochenblöcke wurde bereits durch die Gesellschaft für Hochschullehre in der Allgemeinmedizin (GHA) e.V. vorgelegt. Die Tertialisierung des Praktischen Jahres wird durch 4 Quartale ersetzt. Für alle Studierenden wird ein Quartal „Ambulante Medizin“ Pflicht. Alle Studierende werden im Staatsexamen am Ende ihres Studiums in der Allgemeinmedizin geprüft. Herausforderung der Umsetzung Die Zeitfenster für Blockpraktika sollte nach Möglichkeit breit über das Studienjahr verteilt sein, so dass eine gleichmäßige Auslastung von Lehrpraxen über das Jahr möglich ist. Auch muss gewährleistet sein, dass während der Blockpraktikumszeiten keine Anwesenheitspflicht am Uniklinikum (ggf. Hybridlehre) besteht, so dass Studierende während der gesamten Blockpraktikumszeit auch in ländlichen Praxen fern der Universität sein können. Erste Planungen der in der Umsetzung haben begonnen. Bereits im 3. Studienjahr sind wir gefordert, neue und ergänzende Formate für den Klopfkurs zu entwickeln. Neue Lehrpraxen braucht das Land! Aufgrund des künftigen Mehrbedarfs an hausärztlichen Praxen für die Umsetzung der neuen Approbationsordnung und aufgrund des Ausscheidens eines Großteils der erfahrenen Lehrpraxen aus Altersgründen, brauchen wir neue Lehrpraxen. Sprechen Sie bitte Kolleginnen und Kollegen aus Ihrem Umfeld an, werben Sie, ebenfalls Lehrpraxis zu werden und ermuntern Sie, mit uns Kontakt aufzunehmen! Kontakt: Annette Lehnert (Lehrkoordination) / Juliane Diehr (Sekretariat) Tel.: 0391/67-21009 Foto: Prof. Dr. med. Markus Herrmann stellt die Umsetzung der neuen Approbationsordnung vor.
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Klopfkurs Allgemeinmedizin - Diagnosestrategien ohne apparative Diagnostik
Im Rahmen der neuen Approbationsordnung für Ärzte erweitert das IALM das allgemeinärztliche Lehrangebot an der Otto von Guericke Universität. Hierfür entwickelt das Institut bereits jetzt innovative Lehrkonzepte. So startet im Sommersemester 2023 ein neues Pilotprojekt. Im "Klopfkurs Allgemeinmedizin" wollen wir Studierende praxisnah auf die Besonderheiten des diagnostischen Vorgehens im primärärztlichen Setting der Hausarztpraxen vorbereiten. 1. Zur Beantwortung der Frage, ob ein objektiver Mehrwert durch die neue Lehrveranstaltung für die Studierenden entsteht, wird eine Effektstudie durchgeführt. 2. Zur Beantwortung der Frage, wie die neue Lehrveranstaltung durch die Studierenden akzeptiert wurde und inwiefern diese subjektiv durch die Teilnahme an der Lehrveranstaltung profitiert haben, wird eine Prozessevaluation durchgeführt. Foto: Jonas Werner präsentiert das neue Konzept des Klopfkurses Allgemeinmedizin. |
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Forschung |
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(Dr. K.-P. Braun)">
"Studie zur Hausarztzufriedenheit in Deutschland" (ZUHARD) (Dr. K.-P. Braun) Im Vergleich verschiedener Berufsgruppen hinsichtlich des Risikos, an einem Burnout-Syndrom zu erkranken, besteht für Ärzt*innen eine erhöhte Gefahr. Niemand möchte selbst daran leiden, oder dass es eine Kollegin oder einen Kollegen trifft. Um jedoch die Gefahr zu minimieren, müssen wir die Risikofaktoren erst einmal kennen. Daher hat am 1. Juli 2022 eine Studie zur beruflichen Zufriedenheit von Hausärzt*innen in Deutschland unseres Institutes begonnen. Diese erfolgt in Form einer Online-Befragung, an der sich alle Ärzt*innen, die in einer Hausarztpraxis arbeiten, beteiligen können. Die Umfrage wird über Survey Monkey durchgeführt. Dieser ist vom 01.07.2022 bis 31.12.2022 geöffnet: https://www.surveymonkey.de/r/SYQPD2P. Die Studie mit dem Titel „Zufriedenheit der Hausärzte mit ihrem Arbeitsumfeld in Deutschland – ZUHARD“ soll Daten über das konkrete berufliche Arbeitsumfeld im ambulanten hausärztlichen Bereich erheben. Es sollen die fachgruppenspezifische Zufriedenheit und die besonderen Belastungsfaktoren identifiziert werden. Vor dem Hintergrund des schon bestehenden oder aufgrund der Altersstruktur drohenden Mangels an Hausärztinnen und Hausärzten spielt die berufliche Zufriedenheit eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus bietet der Fragebogen die Möglichkeit, die Faktoren, die uns im täglichen Arbeitsleben am meisten belasten, anzugeben. Ziel ist es, anhand der Daten Konzepte zu entwickeln, um eine höhere Arbeitszufriedenheit für Hausärzt*innen zu schaffen. Davon sollen zum einen praktizierende Kolleginnen und Kollegen profitieren, zum anderen soll so die Fachrichtung auch für junge Ärzt*innen attraktiver gemacht werden. Um dieses Ziel erreichen zu können, sind wir auf Ihre rege Teilnahme angewiesen! Klicken Sie dazu auf den obigen Link. Ansprechpartner/weitere Infos: Dr. med. Kay-Patrick Braun Foto: Dr. med. Kay-Patrick Braun berichtet über die ZUHARD-Studie. |
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Promotion zum Thema „Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid unter Hausärzten und Palliativmedizinern in Sachsen-Anhalt“ (I. Ungewickell) Im Jahr 2020 musste ich mich erstmals intensiv mit dem Thema „ärztlich assistierter Suizid“ bei einer eigenen Patientin beschäftigen und habe diesen auch im Vorfeld begleitet. In der heutigen Zeit werden wir als Ärzte immer häufiger mit dieser Frage bzw. dem Wunsch des Patienten nach ärztlich assistiertem Suizid konfrontiert und müssen in Abhängigkeit der Ethik und eigenen Moral Antworten finden. Ziel meiner Doktorarbeit mit dem Titel „Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid unter Hausärzten und Palliativmedizinern in Sachsen-Anhalt“ ist unter anderem, ein Handlungspapier zu erarbeiten, welches den Umgang mit dieser Fragestellung erleichtert. Dazu wird eine quantitative und qualitative Analyse zum Sammeln von Argumenten, welche das Für und Wider darstellen, durchgeführt werden. Die Befragung richtet sich an Hausärzt*innen, Palliativmediziner*innen, Ärzt*innen in Weiterbildung für Allgemeinmedizin und Tierärzt*innen in Sachsen-Anhalt. In dieser Arbeit geht es explizit um die generelle Bereitschaft des ärztlich assistierten Suizids, die passive Sterbehilfe sowie die palliative Sedierung sollen hier nicht thematisiert werden. Die aktive Sterbehilfe sowie Tötung auf Verlangen sind strafrechtlich (§216StGB) verboten. Foto: Ingo Ungewickell stellt seine Doktorarbeit zum Thema "Bereitschaft zum ärztlich assistierten Suizid unter Hausärzten und Palliativmedizinern in Sachsen-Anhalt" vor. |
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Promotion zum Thema "Fördernde und hemmende Faktoren beim Auf- und Ausbau von Lehrpraxis-Netzwerken für die allgemeinmedizinische Lehre" (J. Werner)
Die neue Approbationsordnung für das Medizinstudium in Deutschland soll am 1. Oktober 2025 in Kraft treten. In diesem Zusammenhang ist eine Erweiterung des allgemeinmedizinischen Lehrangebots an Universitäten notwendig. Hierzu bedarf es unter anderem eines Ausbaus der bestehenden Lehrpraxis-Netzwerke, einer Qualifizierung der Lehrpraxen und der Qualitätssicherung des bestehenden Lehrangebots. |
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Aktuelles Projekt rund um die Themen "Familienmedizin - Systemische Familienmedizin - Systemische Familientherapie"
Familienmedizin spielt eine wichtige Rolle innerhalb der hausärztlichen Praxis. Die Wahrnehmung der Bedeutung von Krankheiten und Kranksein innerhalb der Familie und die Berücksichtigung der Sichtweisen aller Familienmitglieder ermöglicht eine umfassende Beurteilung von Krankheit und Leiden in ihren körperlichen, seelischen und sozialen Bezügen. Durch die Systemische Therapie, die seit Juli 2020 als Verfahren der ambulanten Psychotherapie für Erwachsene sozialrechtlich zugelassen ist, werden verstärkt der Fokus auf den sozialen Kontext psychischer Störungen gelegt und zusätzlich weitere Mitglieder des für Patient*innen bedeutsamen sozialen Systems einbezogen und auf die Interaktionen zwischen Familienmitgliedern und deren sozialer Umwelt fokussiert. Systemische Familienmedizin kombiniert biopsychosoziale und familiensystemische Perspektiven und nutzt sie für die gleichzeitige Arbeit mit Patient*innen, Familien, den Mitarbeiter*innen der medizinischen Institutionen, Selbsthilfegruppen und sozialen Diensten auf Gemeindeebene. Systemische Kompetenzen sind in anderen Ländern bereits in der alltäglichen Praxis mit Familien- und Gemeindebezug und Arbeit in einem multiprofessionellen Team verankert. In dem Projekt von Prof. Dr. med. Markus Herrmann (Laufzeit: 01.10.2022 bis 30.09.2023) soll folgenden Fragen nachgegangen werden: Welchen Beitrag können systemische Familienmedizin und Familientherapie für eine familienorientierte Primärversorgung von Morgen leisten? Wie kann eine Umsetzung systemischer Familientherapie in hausärztlicher Versorgung von Morgen aussehen? Was können Hausärzt*innen durch eine systemische Perspektive gewinnen im Rahmen einer teamorientierten, familienmedizinischen Praxis? Wieweit lassen sich systemische Kompetenzen in den hausärztlichen Alltag integrieren? Was können systemische familientherapeutische Ansätze in der Beziehung zwischen Ärzt*in – Patient*in und Familie und deren Kontinuität leisten und was können diese auch in Bezug auf die künftige Arbeit in einer Teampraxis bedeuten? Was können systemische Kompetenzen für eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit leisten? Insbesondere soll der Frage nachgegangen werden, wie Nahtstellen zu systemischen Familientherapeut*innen künftig aussehen können. |
BILDNACHWEIS: Bild1: UMMD intern, Bild 2: Pixabay, Bild 3, 4, 5, 6: Melitta Schubert, Bild 7: Pixabay, Bild 8: © sewcream - stock.adobe.com
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