INSTITUT FÜR ALLGEMEINMEDIZIN

Blockpraktikum in der Allgemeinmedizin

Im Blockpraktikum Allgemeinmedizin (BPAM) erleben und reflektieren die Studierenden die Arbeitsweise in der Allgemeinmedizin. Bisher hatten die Studierenden während Ihres Medizinstudiums in der Universitätsmedizin vor allem mit einer hochselektionierten Patientenklientel Kontakt, die ihnen exemplarisch aus der Distanz im Hörsaal oder liegend im Krankenbett vorgestellt wurde.

Hierbei waren die Arbeits-Diagnosen meist bereits gestellt oder wurden mittels umfangreicher Diagnose-Algorithmen, unter Einsatz vielfältiger technischer Mittel (Labor, Röntgen, Sonographie etc.), innerhalb von Tagen, geklärt. In der Hausarztpraxis läuft dagegen vieles anders: Der Einsatz technischer Mittel ist auf ein Minimum reduziert, bei der Diagnosefindung spielen die Schilderungen der Patient*innen, die körperlichen und psychischen Untersuchungsbefunde, Intuition und Erfahrung des Hausarztes*der Hausärztin und die erlebte Anamnese die Hauptrolle. Untersuchung, Aufklärung/Beratung und Erstellung eines Behandlungsplanes erfolgen sehr verdichtet und Verlaufskontrollen werden oft kurzfristig vereinbart.

Meist geht es nicht um klar umrissene Krankheitsbilder, sondern um vielfältige und unspezifische Beschwerden, die auf den ersten Blick „banal“ erscheinen können. Was den Studierenden bislang in der Universitätsklinik an Behandlungsfällen präsentiert wurde, ist im hausärztlichen Alltag eher eine Seltenheit und so soll der Blick auf die Unterschiede zwischen den Arbeitsweisen von Hausärzt*innen als Generalisten gegenüber den fachärztlichen „Spezialisten“ gerichtet werden. Es geht vor allem darum, die hausärztliche Filterfunktion kennen zu lernen. Die Studierenden lernen im Rahmen des noch Unbestimmten zu entscheiden, ob es sich um einen abwendbar gefährlichen Verlauf handelt oder ob ein „abwartendes Offenhalten“ angezeigt ist. Auch sollen die Sinne für die vielfältigen Umwelteinflüsse auf die Arzt-Patienten-Beziehung im hausärztlichen Alltag geschärft werden.

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Letzte Änderung: 18.10.2021 - Ansprechpartner:

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